Aktuell

Säkularinstitut Ancillae Sanctae Ecclesiae feiert 100-jähriges Bestehen

12.10.2019 Gabriele Riffert
#

München. Am Samstag, 12. Oktober 2019, feiert das Säkularinstitut Ancillae Sanctae Ecclesiae (ASE) sein 100-jähriges Bestehen. Die ASE sind das weltweit einzige Säkularinstitut, dem auch verheiratete Frauen angehören. Die Gemeinschaft wurde am 10. Oktober 1919 von Ellen Ammann ins Leben gerufen, einer der großen Gründerfiguren im sozial-caritativen Leben Bayerns. Auf Ammann gehen unter anderem die Bahnhofsmission, der Katholische Deutsche Frauenbund auf Münchner und Landesebene sowie die Katholische Stiftungshochschule München zurück. Die gebürtige Schwedin war auch für die Bayerische Volkspartei Mitglied des Bayerischen Landtags und trug 1923 maßgeblich zum Scheitern des Hitler-Putsches bei.

ellen-ammann.jpgDie Katholikin Ellen Ammann war zudem eine sehr religiöse Frau. Mit Unterstützung des damaligen Münchner Erzbischofs Michael Faulhaber gründete sie 1919 die „Vereinigung katholischer Diakoninnen“, die zunächst als Pia Unio („fromme Vereinigung“) geführt wurde. Die Frauen, die ihr beitraten, legten Gelübde ab. Seit 1952 sind die Ancillae Sanctae Ecclesiae als Säkularinstitut anerkannt, wobei sie ihren ursprünglichen Namen ändern mussten. Seit 1982 ist die Gemeinschaft ein Säkularinstitut päpstlichen Rechts. Den Ancillae Sanctae Ecclesiae gehören derzeit 30 Frauen an, die vor allem in München und Oberbayern leben. Leiterin des Säkularinstituts ist Dagmar Petermann aus Olching, die früher Diözesanvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes in der Erzdiözese München und Freising war.
Unter der Leitung der früheren KDFB-Landesvorsitzenden Dr. Elfriede Schießleder gründet sich gerade ein Kreis von Frauen, die gleichermaßen spirituell und caritativ engagiert leben wollen, ohne gleich in einer Gemeinschaft verbindlich leben zu wollen.

Der Festakt am 12. Oktober 2019 beginnt um 14 Uhr im Goldenen Saal des Exerzitienhauses Schloss Fürstenried. Nach der Begrüßung, einer Rückschau und den Grußworten hält der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf den Festvortrag mit dem Titel „Von Diakoninnen, Äbtissinnen und Bischöfinnen? Starke Frauen in der Kirchengeschichte“. Um 17 Uhr feiert der Weihbischof der Region Süd, Wolfgang Bischof, zusammen mit den Anwesenden die Eucharistie. Im Anschluss gibt es ein festliches Abendessen.

Bereits am 10. Oktober, dem eigentlichen Gedenktag der Gründung vor 100 Jahren, werden Vertreterinnen der ASE Blumen auf den Gräbern von Ellen Ammann auf dem Alten Südfriedhof in München sowie von Kardinal Michael Faulhaber im Dom zu Unserer Lieben Frau niederlegen.